Vorstand auf Jahresversammlung wiedergewählt
Die Führungsriege der THW Landesvereinigung Berlin • Brandenburg • Sachsen-Anhalt (BEBBST) wurde auf der Jahresversammlung 2017 im Hörsaal der Brandenburger Polizei-Fachhochschule in Oranienburg am zweiten Juli-Wochenende mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.
Für die Öffentlichkeitsarbeit neu aufgenommen wurde im Vorstand Jörg Peter.
Auf großes Interesse stießen die beiden zentralen Themen „THW-Jugend“ sowie „Nutzungsvereinbarungen“ zwischen THW und Helfervereinen
„Was wären wir Sicherheitsbehörden ohne Sie“, würdigte der Präsident der Fachhochschule Rainer Grieger in seiner Begrüßung die Arbeit des Technischen Hilfswerkes und fügte ein „Dankeschön“ hinzu. Anschließend ging er auf die Geschichte des weiträumigen Areals ein, wo einst Wachmannschaften aller Konzentrationslager ausgebildet wurden. Eine Ausstellung zeige die Geschichte der Polizei und verdeutliche, „wie staatliche Gewalt auch missbraucht werden kann.“ Grieger skizzierte die Veränderungen im polizeilichen Berufsbild unter anderem mit Bekämpfung von Terrorismus oder Krawallen wie während des Wochenendes beim G20 Gipfel in Hamburg
Erfolgreiche Lobby-Arbeit der Landesvereinigung: Höheres THW-Budget
Die vielseitigen Aktivitäten der einzelnen Mitglieder des Vorstandes präsentierte Vorsitzender Jürgen Hohnen in seinem Rechenschaftsbericht. „Unser Schwerpunkt ist Jugendarbeit und die Unterstützung der THW-Helfer“, betonte er. Hohnen stellte darüber hinaus klar: „Wir sind kein Gewinn-orientierter Betrieb“.
Zu den wesentlichen Aufgaben der Landesvereinigung zähle die „Lobby-Arbeit“. In Kooperation mit der THW Bundesvereinigung sei diese sei sehr erfolgreich gewesen und habe zu einer beachtlichen Aufstockung des THW-Budgets geführt. Manche Institutionen des Bundes beneideten das THW dafür.
Anhand einer Power-Point-Präsentation stellte Schatzmeisterin Ilona Köster die finanzielle Situation der Landesvereinigung BEBBST vor. (Siehe Anlage, folgt) Die Bilanz könnte freilich deutlich positiver ausfallen, wenn es nicht hohe Außenstände aufgrund fehlender Mitgliedsbeiträge verschiedener örtlicher Helfervereinigungen (OHV) gäbe, befand sie. Zu den vorrangigen Aufgaben des Vorstandes gehöre es daher, fehlende Beiträge einzusammeln.
Große Ereignisse – Rückblick und Ausblick
Über die Grenzen des THW Landesverbandes BEBBST hinaus habe der große Einsatz beim evangelischen Kirchentag zum Lutherjahr Zeichen gesetzt, so Christian Utech in seinem Bericht als Vertreter des Landesbeauftragten. Die umfangreichen Einsätze nach Starkregen in Berlin und Brandenburg erwähnte er ebenso wie etwa die Amtshilfe mit mehr als 400 Einsatzkräften beim G 20 Gipfel in Hamburg.
Konfliktbearbeitung und Konfliktprävention seien zunehmend gefragt, charakterisierte Landesjugendleiter Lars Thielecke Abschnitte seines Wirkungsbereiches. Vorgesehen sei 2018 wieder ein Landesjugendlager vermutlich im südlichen Sachsen-Anhalt.
Mittelfristig jüngerer Vorstand im Visier
Nach der etwas langwierigen anderthalb stündigen Prozedur der Vorstandswahlen wiesen verschiedene wieder gewählte Amtsträger darauf hin, dass eine Verjüngung erforderlich sei. Für eine abermalige dreijährige Periode stünden sie dann nicht mehr zur Verfügung. In den Ämtern mehrheitlich bestätigt haben die Delegierten der örtlichen Helfervereinigungen den bisherigen geschäftsführenden Vorstand plus Jörg Peter als darin neues Mitglied für Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus wurden gewählt: Drei Beigeordnete, drei Kassenprüfer und 15 Delegierte zur Bundesversammlung (siehe Protokoll des Schriftführers, folgt).
Neue Strukturen bei der Jugend
Drei Modelle für die neue Struktur der Ortsjugend e. V. mit Ortsjugendbeauftragten an der Spitze stellte der künftige Landesjugendleiter Kai Roelecke vor: Eingliederung in die Landesjugend – Teil der örtlichen Helfervereinigung – gesonderter eingetragener Verein. „Bei der Entscheidung bietet die Landesjugend Möglichkeiten der Unterstützung“, versicherte Roelecke.
Materialbewirtschaftung Bund – Verein
„Darf die Helfervereinigung für Nutzung von Material dem THW eine Rechnung stellen?“ Diese Frage habe vor einiger Zeit ein Ortsbeauftragter vorgebracht, charakterisierte Christian Utech als Referent des Landesverbandes den Beginn seiner grundsätzlichen Expertise. Jede OHV sollte allerdings prüfen: Kann sie das Material selber nutzen bzw. bringt es Vorteile für die OHV? (siehe Präsentation). Das hohe Interesse an dem Thema: „Es war mucksmäuschenstill“, so der wieder gewählte Vorsitzende Hohnen.
Freundschaftliche Bande
Vergleichsweise sachlich kurz verlief die Sitzung des erweiterten Vorstandes am Vorabend. Organisatorische Vorarbeit der Landesversammlung hatte dankenswerter Weise Vorstand Martin Stoffer übernommen. Die inhaltlichen Vorbereitungen steuerte Schriftführer Manfred Utecht bei. Im Flur des Hörsaal-Gebäudes hatte er 24 Tafeln seiner Wanderausstellung mit Berichten und Szenen zum (ersten Jahrhundert-)Hochwasser der Oder 1997 positioniert.
Bei Gesprächen und einem Geschicklichkeitsturnier wurden anschließend an die Sitzung freundschaftliche Bande geknüpft und vertieft. Über den erweiterten Vorstand hinaus haben 20 Delegierte die Möglichkeit ergriffen, bereits am Vortag anzureisen und in einer Unterkunft der Fachhochschule zu übernachten. Zum Gelingen der Tagung beigetragen hat auch die schmackhafte Verkostung des Mensa-Teams während beider Tage.
Bericht: Horst Engelhardt
Fotos: Jörg Peter