Lobby-Arbeit – Kommunikation – Transparenz
Ein gewichtiges Paket an Aufgaben haben die Delegierten der Helfervereinigungen auf der Landesversammlung in Bad Freienwalde für den Vorstand geschnürt. Andererseits wurde ebenfalls deutlich, dass auch die einzelnen THW-Ortshelfervereinigungen zum Teil mehr Aktivitäten einbringen könnten. Zentrale Elemente für alle bilden dabei nach mehrheitlicher Auffassung der Konferenzteilnehmer Lobby-Arbeit, ein Spender-Netzwerk und Regionalkonferenzen sowie mehr Kommunikation und Transparenz mit einer möglichen Plattform für den Austausch.
Dem ersten Tag des Jahrestreffens am Freitag, 23. November, blieb das traditionelle Vereinsreglement mit einstimmiger Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2017 vorbehalten. Samstag-Vormittag, 24. November, war dann ausschließlich dem Anliegen verschiedener anwesender örtlicher Helfervereinigungen (OHV) sowie dem Vorstand der Landesvereinigung (LHV) gewidmet.
Zentrale Eckpunkte: Optimieren gegenseitiger Beziehungen und besseres Erfüllen der jeweiligen Aufgaben. Die beiden eingesetzten Arbeitsgruppen unter Regie der THW-Referatsleiterin Ausbildungszentrum Hoya, Sabine Lützelschwab, und Falk Lepie (OB und OHV-Vorsitzender Magdeburg) sammelten ein Füllhorn an Anregungen sowie andererseits auch an Themen, welche einer deutlichen Verbesserung bedürfen.
Arbeitsgruppe 1
"Wie soll sich die THW-Landesvereinigung in den kommenden Jahren entwickeln?"
Plus-/Minus-Liste:
positive Aspekte (bislang):
• Unterstützung der Jugend
• neuer Internet-Auftritt
• zuverlässiger Förderpartner
• immer gesprächsbereit
defizitäre Aspekte (bislang):
• Spenden-Aufkommen verbesserungswürdig
• Akquise optimieren
• Ursachen nicht bezahlter Mitgliedsbeiträge + Austritte von OHVs unklar
• Bessere Eigendarstellung – LHV-Aufgaben oder Ehrennadeln oft unbekannt
In der Diskussion kristallisierte sich heraus:
• der LHV-Vorstand kann wohl eine umfassende Fürsorge nicht bieten
• der LHV-Vorstand kann allgemeine Präsenz vor allem in den Flächenländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt nicht leisten
• engere OHV-LHV-Kommunikation nötig (oft offen, was in OHVs geschieht)
Vorschläge:
• Einmal jährlich Seminare für neue OHV-Vorstände
• Tagesordnung und Beschlüsse (soweit nicht vertraulich) mit Protokollen des Schriftführers auf der LHV-Homepage veröffentlichen
• Gemeinsamer Flyer mit ½ OHV-Darstellung + ½ LHV-Darstellung
Arbeitsgruppe 2
"Helferbindung/Helferbindung/Jugendarbeit"
Plus-/Minus-Liste:
Hier wurden vor allem Ideen und Vorschläge zu Komplexen gesammelt:
• Anlass-bezogene Spenden-Werbung
• Aufbau von Förder-Netzwerken
• Überregionale Veranstaltungen zu aktuellen Themen
Prioritätenliste künftiger Aktivitäten:
• Lobby-Arbeit (Arbeitgeber, Wirtschaft, Behördenleitung BMI/BMF, Politik)
• Spender-Netzwerke aufbauen
• Regionalkonferenzen organisieren
• Presse-Arbeit, Medien-Kontakte erhöhen
• Zivilbevölkerung einbeziehen
„Bei der Konferenz ist mehr herausgekommen, als wir ursprünglich erwartet haben“, zog LHV-Vorsitzender Hans-Jürgen Hohnen positive Bilanz. Er wies besonders darauf hin, dass es gegenüber vorherigen THW-Zeiten einen erheblichen Paradigmenwechsel gegeben habe. In der Vergangenheit waren die gemeinnützige Helfervereinigungen teilweise die einzige Möglichkeit und somit der rettende "Notnagel" , um fehlende oder ergänzende Ausstattungen der THW-Ortsverbände zu beschaffen.
Aufgrund beträchtlicher Lobby-Arbeit auf Bundesebene insbesondere durch die THW-Bundesvereinigung (THW-BV) als Dachverband aller OHVs und LHVs sei die Bundesanstalt THW heute recht gut aufgestellt. Jetzt gehe es eher darum, mögliche Strukturveränderungen zu analysieren und kritisch zu begleiten.
Im Zentrum: in wieweit ist das Selbstverständnis dieser Bundesanstalt aus einer mehrheitlich ehrenamtlichen THW-Helfer-Basis in Einklang zu bringen mit möglichen Konzeptionen einzelner OHVs und LHVs sowie THW-BV zu verstärkt hauptamtlichen Führungsansprüchen.
Horst Engelhardt Berlin, 25. November 2018
Bilder folgen in Kürze.